Du vs. dein Körper: Der Kampf, den du nicht gewinnen kannst

Du vs. dein Körper: Der Kampf, den du nicht gewinnen kannst

Dies ist nur der Prolog des Prologs, wenn man so will, denn dieser Text wird nicht ausreichen, um all das anzusprechen, was wir unserem Körper angetan haben und wie wir ihn versucht haben zu bekämpfen. Also überfliege es, wenn du willst. Von jetzt an geht es um mich und vielleicht siehst auch du dich. Das erste Mal, dass ich darauf aufmerksam wurde, dass etwas mit meinem Körper „falsch“ ist, war, als jemand mich darauf aufmerksam machte. Jemand sagte mir, dass ich paar Kilo zugenommen hätte und das Kaugummi kauen nicht dabei helfen würde, abzunehmen. Zu dem Zeitpunkt war ich noch ein Kind, kaum älter als zwölf und fing schon an, mich schlecht zu fühlen, mir Vorwürfe zu machen und mich mit anderen zu vergleichen. Ich fing sogar an, mich bei jeder kleinen Gelegenheit mit anderen zu vergleichen.

 

Wie hat sich meine Nase entwickelt? Meine Hüften, Lippen, Augen, meine Gesichtsform? Jedes Mal kam ich zu dem Schluss, dass alle anderen sehr schön sind, ich hässlich bin und mein Körper nicht wirklich schön anzusehen ist. Die Medien bestätigten meine Gedanken nur, indem sie mich mit Slogans über das Abnehmen konfrontierten, mir die aktuellsten Diät-Trends anzeigten und mir vermittelten, wie ich mich ändern kann. Wie viele anderen Menschen auch bin ich diesem Diätwahn verfallen und war nie wirklich zufrieden. Manchmal dachte ich: “Hm, gar nicht so schlecht.” Aber dann sah ich ein anderes schönes Mädchen und mein Selbstbewusstsein schwand wieder. Dieser Kreislauf setzte sich über viele Jahre fort und jetzt, mit Mitte zwanzig, hatte ich genug davon.

 

Diese verrückten Diät-Trends machten mir zu schaffen und keine war wirklich besser als die andere. Ich sagte mir, dass ich mit diesem Wahnsinn aufhören sollte, weil ich so niemals glücklich werden würde; ich behandelte meinen Körper wie einen Feind, den ich niederschlagen und besiegen musste! Wie könnte jemand auf diese Weise glücklich sein? Ich habe aufgehört und eine Pause eingelegt. Ich dachte mir, wenn all die Jahre, in denen ich negative Dinge über mich erzählt und bemerkt habe, nicht geholfen haben, warum sollte ich dann nicht sagen, was ich mag und sehen, was passiert?

 

Ich fing wieder an, ins Fitnessstudio zu gehen, diesmal ohne eine Diät zu machen, weil ich mich dadurch schwach fühlte. Und das war auch ein Problem. Ich ging zwar ins Fitnessstudio, war aber immer kraftlos und dann ließ mein Enthusiasmus nach, weil ich nicht die Ergebnisse sah, die ich sehen wollte. Schlussendlich habe ich aufgehört, zum Sport zu gehen.

 

Jahre später fing ich wieder mit dem Sport an, aber ohne das Ziel, abzunehmen. Ich habe versucht, ein besseres Gefühl für meinen Körper zu bekommen. Ich kannte meinen Körper nicht, weil ich mich immer auf die Dinge konzentrierte, die ich ändern musste, anstatt über die Dinge nachzudenken, die mein Körper brauchte und wollte.

 

Ich behaupte nicht, dass dir der Besuch des Fitnessstudios mit einer anderen Einstellung auf wundersame Weise helfen wird, sondern nur, dass du dir die Zeit nehmen solltest, deinen Körper und alles, was er tut, um dich am Leben zu erhalten, zu schätzen.

 

Dein Körper soll sich ausdehnen, verändern, heilen und sich verletzen, während du durch das Leben und all seine Herausforderungen gehst. Er soll dich bei jedem Schritt und auf jedem Weg tragen, den du gehst. Er dient dir und zeigt dir, wenn etwas nicht in Ordnung ist.

 

Des Weiteren solltest du dir vergegenwärtigen, dass du nicht allein bist. Unzählige Menschen leiden unter den gleichen Problemen. Der Schmerz, sich ständig selbst zu kritisieren und zu hassen, ist wahnsinnig. Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen; es tut weh.

 

Das, was ich über meinen Körper gelernt habe, ist, dass er nicht perfekt ist, aber er tut alles für mich, was er kann, und das macht ihn unglaublich schön.

Diesen Monat